Ein zwiegenähter Haferlschuh ensteht in etwa 200 Arbeitsschritten. Der aus sorgfältig ausgewählten Lederhäuten geschnittene und genähte Schaft wird zunächst über den klassischen Allgäuer Haferlleisten gezwickt.
Die dabei im Schaft vorne und hinten eingesetzten Stützkappen dienen der Formbeständigkeit. Oberleder, Futter und Boden werden durch die sogenannte Zwienaht mechanisch miteinander verbunden: Schaft und Rahmen werden zunächst „eingestochen”, das heißt an die Brandsohle genäht, eine zweite Naht, die sogenannte Doppelnaht, befestigt die (Zwischen-) Sohle am Rahmen.

Zwiegenähte Schuhe verfügen über eine sehr stabile Form und sind äußerst robust und langlebig. Bei der Zwienaht wird das von der Nadel verursachte Loch durch die Verwendung von in Pech getauchten Garn versiegelt, was den Schuh außerordentlich wasserfest macht.